In Verbindung mit der Pool-Reinigung ergeben sich durchaus einige Gefahren, wie sich immer wieder zeigt: in Deutschland musste eine ältere Dame in ein Spital eingeliefert werden, weil sie bei der Reinigung des Schwimmbeckens durch Chlorgranulat erzeugte Chlorgase einatmete. Wie die regionale Tageszeitung „Der Westen“ berichtete musste durch die Feuerwehr sogar die gesamte Straße abgesperrt werden. Auch wenn derart schwere Unfälle selten sind, verdeutlichen sie doch die Gefahren, die mit der Nutzung solcher Chemikalien einhergehen. Worauf sollte bei der Reinigung des Schwimmbeckens besonders geachtet werden?
Hartnäckige Verschmutzungen bereits im Vorfeld reduzieren
Natürlich möchte sich niemand durch Algen kämpfen müssen, wenn er einige Bahnen in seinem Swimmingpool schwimmen möchte. Auch Kalkablagerungen sollten vermieden werden, was nur durch eine regelmäßige Reinigung möglich ist. Bei der kaum zu verhindernden Verdunstung des Wassers kommt es üblicherweise zu Kalkrückständen, durch die auch Fugen und Dichtungen auf Dauer Schaden nehmen können. Auch Keime sollten im eigenen Schwimmbecken keine Chance haben, was letztlich nur durch Chemikalien zu erreichen ist. Das erwärmte und leicht verschmutzte Wasser des Schwimmbeckens bietet jenen Keimen einen optimalen Nährboden, weshalb leider nicht auf Chlor verzichtet werden muss. Zudem sollte der richtige pH-Wert des Wassers eingestellt werden: ein zu niedriger pH-Wert, sorgt für eine Korrosion an Metallteilen und kann der Pumpe Schaden zufügen, außerdem sind Augenreizungen typischerweise die Folge. Ein zu hoher pH-Wert sorgt wiederum für eine verringerte Desinfektionswirkung, die Begünstigung von Hautirritationen oder Kalkausfällungen. Letzteres verursacht die typische weiße Ablagerung von Kalkrückständen, auch der Filter kann sich zusetzen. Die meisten Ratgeber empfehlen einen pH-Wert der zwischen 7,0 und 7,4 liegt.
Nicht ohne Leiter: wie der Schmierfilm am Poolrand erreicht wird
Auch wenn diese Dinge berücksichtigt werden, kann in regelmäßigen Abständen nicht auf die Reinigung des Schwimmbeckens verzichtet werden; insbesondere eine Grundreinigung früher ist notwendig. Zunächst sollte alles entfernt werden, was auf der Wasseroberfläche schwimmt, wozu Blätter und Insekten gehören. Danach sollte das Wasser vollständig abgepumpt werden, was durchaus einige Zeit dauern kann. Sofern die Witterung dies zulässt, sollte das Schwimmbecken nun einige Zeit zur Trocknung bekommen. Dadurch können viele Schmutzpartikel ganz einfach am Boden des Schwimmbeckens zusammengefegt werden. Damit dieser überhaupt erreicht werden kann, wird eine Leiter benötigt – das Wasser ist als tragendes Element eben nicht mehr vorhanden. Bei der Aufstellung der Leiter sollte aus Gründen der Sicherheit einiges berücksichtigt werden. Nachdem geprüft wurde, ob die zulässige Belastung der Leiter dem eigenen Körpergewicht entspricht, erfolgt die Aufstellung im Winkel zwischen 65° und 75°. Eine steiler stehende Leiter kippt leicht um, ein größerer Winkel begünstigt das Wegrutschen. Letzteres ist besonders problematisch, weil der Boden eines Schwimmbeckens üblicherweise besonders glatt ist. Hier sollte beim Kauf der Leiter auf entsprechende Gummielemente geachtet werden, die ein solches Wegrutschen verhindern. Alternativ hierzu können auch Stehleitern mit Spreizvorrichtung verwendet werden, die diese Gefahr grundsätzlich ausschließen. Einige Tipps zum sicheren Umgang mit Leitern müssen Poolbesitzer aber auch hier beachten. Gänzlich verzichtet werden kann auf die Leiter allerdings nicht, denn insbesondere auf Höhe des Wasserspiegels am Poolrand bildet sich häufig ein Schmierfilm, der nur mit einem speziellen Reiniger entfernt werden kann.
Wirkungsvolle Poolreiniger: Schutzmaßnahmen beachten
Um hartnäckige Verunreinigungen vom Beckenrand zu lösen, wird im Handel spezielle Randreiniger angeboten, der diese Fettablagerungen – häufig ein Resultat aus natürlichem Hautfett und Sonnenmilch oder Creme – zuverlässig entfernt. Auch wenn es heute eine Vielzahl von chlorfreien Reinigern gibt, ist sollte berücksichtigt werden, dass es sich um gleichermaßen hochwirksame wie giftige und häufig ätzende Reinigungsmittel handelt. Als Schutzmaßnahme ist ein Augenschutz sinnvoll, auf flüssigkeitsdichte Handschuhe kann keinesfalls verzichtet werden. Viele Chemikalien werden sogar über die Haut aufgenommen, weshalb ein Kontakt unbedingt verhindert werden sollte. Zudem bilden sich gefährliche Gase, vor denen auch der deutsche Verband der gesetzlichen Unfallversicherungen warnt. Damit aus der Gasbildung keine Gefahren resultieren, sollte eine möglichst geringe Dosierung gewählt werden. Handelt es sich um einen Schwimmbecken im Innenraum, muss zudem eine ausreichende Belüftung sichergestellt werden. Letztlich sind Besitzer eines Schwimmbeckens auch bei der Reinigung für die eigene Sicherheit verantwortlich – und diese Verantwortung für die Gesundheit muss in jedem Fall auch wahrgenommen werden, wenn der Pool noch einige Jahre Freude bescheren soll.
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