Ein Schwimmbad ist ein Luxus, es ist aber auch eine Investition in Wohlbefinden, Freude und Gesundheit. Wer nicht weiss, ob es ein Betonpool oder doch eher ein Kunststoff-Pool sein soll, erhält in folgendem Beitrag nützliche Informationen.
Soll ich einen Swimmingpool aus Beton bauen lassen oder mich für ein Fertigschalenbecken aus Kunststoff entscheiden?
Betonschwimmbecken sind die beliebtesten Swimmingpool-Typen überhaupt. Das hat auch damit zu tun, dass die meisten Architekten diese Poolart am besten kennen. Die Standardvariante ist der Pool mit wasserdichtem Beton. Da Beton normalerweise nicht wasserdicht ist, wird das Material eines wasserdichten Betonpool-Typs chemisch bearbeitet, bis das Material wasserdicht ist. Leider ist selbst nach intensiver Bearbeitung der Beton nicht 100% wasserdicht und das Wasser dringt mit der Zeit in sehr kleinen Mengen ein. Über längere Zeit hinweg bilden sich immer mehr Spannungsrisse im Beton und bei den Fliesen / Plätte und eine Sanierung wird fällig.
Plättli oder Folienbecken
Der klassische Betonpool von früher wurde mit Kacheln / Plättli ausgelegt. Nach einer gewissen Lebensdauer fangen diese aber an abzufallen und sie sprengen auch gerne. Heute ist es auch Trend den Pool nicht weiter auszukleiden, also den Sichtbeton oder Rohbeton zu belassen.
Die bessere Variante ist das Schwimmbecken mit Folienauskleidung. Nach vielen Jahren kann dieses sog. Folienbecken irgendwann ganz einfach saniert werden. Ganz ideal ist auch diese Lösung nicht, da die Folie nach einigen Jahren wegen der Chloranwendung merkbar ausbleicht. Auch kann die Folie Risse oder Löcher bekommen. Die Reinigung ist also nicht ganz einfach und die Folie sieht nach einigen Jahren einfach nicht mehr so schön aus.
Vorteile Betonpool
- Stabile und sichere Bauweise
- Individuelle Form möglich
- Zusätzliche Ausstattung mit Mosaikplatten möglich
- Auch bei schwierigem Untergrund und in Hanglagen möglich
Nachteile Betonpool
- Nicht ganz dicht
- Wartungsintensiv (Risse / Fliesen müssen ersetzt werden)
- Folie nicht ganz einfach zu reinigen, muss sporadisch ersetzt werden
Kunststoff Swimmingpool
Nebst Betonpools gibt es auch Kunststoffpools, die immer beliebter werden. Im Vergleich zu einfachen Betonpools hat Kunststoff einige Vorteile.
Kunststoffpools haben eine glatte, gleichmässige Oberfläche. Aufgrund ihrer Oberfläche können Kunststoff-Schwimmbecken viel einfacher gereinigt werden. Es gibt keine Rillen und Betonporen, in denen sich Schmutz hartnäckig ablagern könnte. Um den Schmutz loszuwerden, ist es bloss nötig, dass man mit einem gewöhnlichen Lappen wischt.
Mit Kunststoff-Pools spart man Zeit, Energie sowie Reinigungskosten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Wasseraufbereitungsanlage weniger filtern muss und entsprechend weniger Energie verbraucht, zudem spart man einiges an Wartungskosten. Ein Kunststoff-Pool ist Punkto Ästhetik natürlich nicht ganz dasselbe wie ein Mosaikpool, dafür ist ein solcher Pool wesentlich günstiger.
Schwimmbecken sind ständig der Berührung mit Wasser, UV Strahlen der Sonne und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Aus diesem Grund eignen sich nicht alle Kunststoffarten für den Swimmingpool Bau. Aufgrund ihrer Eigenschaften verwendet man im Schwimmbadbau folgende Kunststoffe: Polyvinylchlorid (PVC), glasfaserverstärktes Polyester (GFK) und Polypropylen (PP).
Bei Swimmingpools aus PVC oder PP werden einzelne Platten in der gewünschten Abmessung zugeschnitten und dann mittels Schweissverfahren zusammengesetzt. Aus diesen Materialien können Überlaufrinnenbecken (Infinity-Pools) als auch Skimmerbecken hergestellt werden.
Die erforderlichen zusätzlichen Einbauteile wie der Wassereinlauf, die Bodenläufe und Unterwassser-Beleuchtung werden üblicherweise bereits bei der Herstellung eingearbeitet.
GFK kennt man gut vom Bootsbau. Die meisten modernen Motorboote sind aus GFK gefertigt. Hier wird der Pool nicht geschweisst, sondern es werden Glasfasermatten und ein Harz- / Härtegemisch auf eine Negativform gestrichen und getrocknet. Man kann mit diesem Verfahren individuelle Formen herstellen und auch optische Farbeffekte wie z.B. Metallic in Verbindung mit Grau erzeugen.
Vorteile von Kunststoff Fertigschalenbecken
Da Kunststoff Fertigschalenbecken in einem Stück hergestellt und dann in einem Stück zum Kunden geliefert werden, kann die Bauzeit beim Kunden vor Ort massiv verkürzt werden. Weniger einfach geht der Transport von statten. Oftmals sind Sondertransporte nötig und für die Platzierung im Garten braucht man einen Kran oder manchmal sogar einen Helikopter.
Nicht alle Grundstücke eignen sich für den Einbau eines Fertigschalenbecken. Die Lage und der Untergrund sind entscheidend. Insbesondere bei Hanglagen gilt es eine Expertenmeinung einzuholen. Zudem sollte man berücksichtigen dass Fertischalen nicht besonders schwer sind, was bei viel Grundwasser dazu führen kann dass sich das Becken bei entleertem Zustand anhebt.
Bei der Montage einer Fertigschale wird das Becken auf die Bodenplatte gehievt und nivelliert. Danach wird der Bereich zwischen Beckenwand und Erdreich aufgefüllt. Da in diesem Bereich viele Rohrleitung und Kabel vorhanden sind, muss ein spezielles Füllmaterial verwendet werden, welches sich weder ausdehnt noch schrumpft oder gar erwärmt. Das Füllmaterial muss zudem sehr vorsichtig und langsam eingefüllt werden.
Statische Besonderheiten bei Kunststoff Fertigschalenbecken
Bezüglich der Statik kommen zwei mögliche Varianten zur Anwendung. Zum einen eine Beckenkonstruktion mit statischen Verstärkungen. Das bewirkt, dass ein Pool in gefülltem Zustand auch ohne weitere Abstützung aufgestellt werden kann. Die zweite Möglichkeit ist eine Beckenkonstruktion ohne zusätzliche Verstärkung, sodass die Statik durch das Füllmaterial zwischen Beckenwand und Erdreich erzeugt wird.
Bei hochwertigen Fertigschalen werden bereits bei der Herstellung Wärmedämmungen angebracht. Zudem ist es möglich ein Fertigschalenbecken zusätzlich mit keramischen Belägen (Fliesen / Plättli) oder Mosaikplatten auszukleiden.
Vorteile zusammengefasst:
- Kurze Bauzeit
- Grosse Varienten- und Farbenvielfalt
- Hohe Beständigkeit / Langlebigkeit
- Absolut dicht
- Kann mit Wärmedämmung, Mosaikplatten oder Fliesen bestückt werden
Nachteile:
- Aufwändiger Transport
- Montage muss mit grosser Sorgfalt erfolgen
- Nicht alle Formen sind möglich
- Bei schwierigem Untergrund und an Hanglagen manchmal nicht möglich
Nebst Beton und Kunststoff gibt es auch noch weitere Materialien für Schwimmbecken, wie z.B. Edelastahl. Lesen Sie dazu auch unseren Blog Schwimmbadbau – Welche Materialien gibt es?
Sie wissen nicht, welcher Pool für Sie der richtige ist? Lassen Sie sich von den Experten von unserem Redaktionspartner AC Schwimmbadtechnik beraten.
Bildquellen:
Titelbild: Pixabay
Betonpool: piovesempre / 123RF Standard-Bild
Skimmer-Becken: Niveko Pools
Transport: Video-Still Riviera Pools